Cannabis in der Krebstherapie
Dr. med. Franjo Grotenhermen
Trotz hoher durchschnittlicher Lebenserwartung wird der Tod jeden holen, einige leider noch immer viel zu früh. Laut der WHO sind im Jahr 2016 56,9 Millionen Menschen gestorben, 54% verstarben an einer der Top 10 Ursachen. Atemwegekrebs kommt mit ca. 1,7 Millionen Verstorbenen auf Platz sechs. Alle Krebsarten zusammen erreichten laut statista.com im Jahr 2014 rund 8,2 Millionen Sterbefälle. Das wären mehr als 10% der Verstorbenen. Cannabis in der Krebstherapie konnte als Thema am Freitag, dem 08.06.2018, den Kongressraum auf der Mary Jane Berlin füllen. Dr. med. Franjo Grotenhermen referierte per Livestream, es wurden Infofolien an die Wand projektiert.
Trotz der ganzen medizinischen Forschung ist erkannter Krebs häufig nicht mehr heilbar. Die einen gehen zu spät zum Arzt, die nächsten kriegen nach der ersten Heilung erneut Krebs und andere werden durch die Medikamente und Behandlungen überfordert und versterben an Schwäche. Cannabis kann begleitend oder auch als Krebsmedikament helfen, die Krebstherapie angenehmer und erfolgreicher zu überstehen. Allein die appetitanregende Wirkung in der Chemotherapie erhöht die Chancen signifikant. Wer essen kann und es auch drinnen hält, der kann Anstrengungen besser überwinden.
Tierversuche
Auch wenn möglichst auf Tierversuche verzichtet werden muss und Tiere artgerecht gehalten werden sollen, so kann es in der Überzeugungsarbeit hilfreich sein, sich auf Tierversuche zu berufen. Ratten wurden künstlich mit Krebs infiziert. Sie wurden mit Cannabinoiden behandelt. Bei einigen zeigte sich kein Erfolg, einige lebten etwas länger, andere wurden geheilt. Aber selbst wenn die Ratten zum Teil doch verstarben, so haben die Cannabinoide den Leidensweg gewiss erträglicher gemacht.
Cannabis ist also kein Allheilmittel in der Krebstherapie? Dr. med. Grotenhermen hatte nicht viel Zeit für seinen Vortrag, das Thema könnte ein ganzes Buch füllen. Jede Cannabissorte entwickelt ihr Cannabinoid-Profil. Damit wurde in Israel bereits erkannt, dass die eine Sorte bei der einen Krebsart besser als die andere wirkt, die bei einer anderen Krebsart die bessere ist. Je nach Krebsart müsste also das Cannabinoidprofil angepasst werden, dann würden die Heilungschancen noch stärker steigen. Genau deswegen ist es so wichtig, dass man nicht den Hanf verbietet, sondern erforscht.
Krebstherapie ohne Chemo?
Auch wenn Dr. med. Grotenhermen beim Cannabis nicht von einem Allheilmittel spricht und sich in seinem Vortrag auf Fakten beruft, so kann Cannabis in der Krebstherapie in naher Zukunft die ein oder andere Chemo überflüssig machen. Eigentlich tut der Hanf das bereits jetzt, wenn viele Patienten mit weniger Chemotherapien ihren Krebs besiegen. Auch damit werden bereits jetzt viele sehr unangenehme und auch teure Chemotherapien vermieden. Die Patienten überstehen alles mit mehr Lebensqualität, auch das ist viel wert.
Dr. med. Grotenhermen ist beim Cannabis einer der ersten deutschen Mediziner, der sich Fachwissen angeeignet hat und sich traute, Patienten cannabinoidhaltige Medikamente und später auch Cannabis zu verschreiben. Krebs ist hierbei nur ein Leidensbild, wegen dem Patienten zu ihm kommen. Mit dem gesammelten Wissen und der Erfahrung hat Dr. med. Grotenhermen bereits einige Bücher geschrieben, als Fachkompetenz im Bundestag und an anderen Stellen gesprochen sowie er über deutsche Grenzen eine anerkannte Kompetenz ist. Die Krebstherapie mit Cannabis ist jedoch ein sehr interessantes Thema für ein Messe-Referat, da diese Erkrankung fast jeder in seinem nahen Umfeld findet und schon den ein oder anderen lieben Menschen verlieren musste. Wäre Cannabis in der Krebstherapie üblich, dann würden die ein oder anderen Krebsopfer noch unter uns weilen.
Zum Ende von seinem Vortrag empfiehlt Dr. med. Grotenhermen zum Thema der Krebstherapie sein Buch: „Cannabis gegen Krebs: Der Stand der Wissenschaft und praktische Folgerungen für die Therapie“ aus dem Jahr 2017, welches im Ernstfall vielleicht den ein oder anderen Onkologen überzeugen kann.
ISBN: 978-3037885161
Viele Infos gibt es auch beim IACM.